Darstellungstext (1985) - Elsbeth Orth (Historikerin): "Ritter und Burg"
Der adlige Burgbewohner fühlte sich belästigt vom
Der Alltag im Frieden dürfte im Wesentlichen von den Erfordernissen der Landwirtschaft bestimmt gewesen sein. […] Kälte, Lärm, Schmutz, Unbequemlichkeit, Einsamkeit und Gefahr waren erträglicher erschienen, wenn Anerkennung und erhöhtes Ansehen sie aufgewogen hatten. Doch weder der möglichst burgengebundene Amtmann oder Söldner noch der Ritter, der auf seiner eigenen Burg nach dem Rechten sehen, um Bauunterhaltung, Landwirtschaft und Viehhaltung sich kümmern musste, durften auf Prestigegewinn hoffen. Ihnen bereitete es zusätzliches Missvergnügen, von Orten ferne zu sein, an denen es höher bewertete Möglichkeiten gab,
Lärm, den Mensch und Tier erzeugten, vom Geruch des Schießpulvers, vom Gestank des Hundedrecks. Unbehaglich
war es nicht nur während des Winters. Auch über drangvolle Enge wird berichtet. Das Leben auf der Burg erschien den Betroffenen unkomfortabel, strapaziös und
. Auf der Höhenburg war es außerdem besonders
. Es kam zu tödlichen Abstürzen, häufig schlug der Blitz ein; auch Brände konnten verheerende Folgen haben. Schließlich war das Burgleben
. Anders als die Burgen des Hochadels im hohen Mittelalter scheinen Ritterburgen nur selten den Rahmen für repräsentative Festlichkeiten geboten zu haben. Zeugnisse für auf Ritterburgen veranstaltete Turniere fehlen. […]
Der Alltag im Frieden dürfte im Wesentlichen von den Erfordernissen der Landwirtschaft bestimmt gewesen sein. […] Kälte, Lärm, Schmutz, Unbequemlichkeit, Einsamkeit und Gefahr waren erträglicher erschienen, wenn Anerkennung und erhöhtes Ansehen sie aufgewogen hatten. Doch weder der möglichst burgengebundene Amtmann oder Söldner noch der Ritter, der auf seiner eigenen Burg nach dem Rechten sehen, um Bauunterhaltung, Landwirtschaft und Viehhaltung sich kümmern musste, durften auf Prestigegewinn hoffen. Ihnen bereitete es zusätzliches Missvergnügen, von Orten ferne zu sein, an denen es höher bewertete Möglichkeiten gab,
sich zu bewähren und zu unterhalten.